Texte und Übungen aus Rundbriefen 2024
1. Kleiner Aufruf zur Besinnung
Ja, es ist Zeit aufzustehen.
Wir sollten es nicht länger dulden, dass geistig Blinde wieder die Macht ergreifen. Ich weiß, das Schädliche zu erkennen ist schwierig. Angesichts der Krisen der Menschheit findet es großen Beifall die „Schuld“ den demokratisch gewählten Regierungen zu geben. Immer mehr Menschen glauben den Parolen, dass unsere große Errungenschaft eines freien Journalismus eine Lügenpresse ist, dass es den Klimawandel nicht gibt und dass Flüchtlinge und Emigranten uns Deutschland wegnehmen. Wir wollen kein altes nationales Denken und ein Zurück zu autoritären Systemen, denn es führt letztlich und immer wieder zur Unterdrückung der Freiheit, schafft neue Kriege und Zerstörung.
Mehr als ein halbes Jahrhundert hatten viele gehofft, dass die Entfaltung eines friedlichen Zusammenlebens der Staaten, Respektierung der Ländergrenzen und die Entfaltung eines höheren Bewusstseins in uns Menschen möglich ist und vielfach auch schon entstanden sei. Nun sehen wir, dass überall Kräfte und Bewegungen der Verblendung stark werden, die unsere liberale Demokratie bedrohen. Wir sollten es nicht hinnehmen, dass Werte der Aufklärung und Menschenrechte, sowie Wege der Verhandlung und Versöhnung als sinnlos und naiv dargestellt werden.
Wachen wir auf und praktizieren wir, neben Meditation und Kontemplation, mehr Achtsamkeit für Wege zum äußeren, beständigen Frieden.
Wir sollten uns besinnen und an Menschen wie Martin Luther King, Nelson Mandela und Thich Nhat Hanh, um nur drei zu nennen, orientieren. Wir müssen aufstehen und ein Zeichen setzen, dass wir immer noch (hoffentlich) die Mehrheit sind. Wir müssen unsere liebevolle aber starke Stimme erheben, indem wir demonstrieren und aufklären, wo es geht.
Jeder einzelne Mensch, den wir für den Weg der Bewusstwerdung gewinnen, ist wichtig. Jeder, der versteht, dass Regierungen keine Wunder vollbringen können und aufhört alles zu verurteilen und stattdessen beginnt, das eigene Potenzial zu entwickeln und in die Gemeinschaft zu bringen, ist ein Gewinn. Diejenigen, die auch echten Frieden und gute Bedingungen wünschen, sollten wir für den mühsamen Weg des eigenen Denkens und Bewusstwerdens gewinnen. Diejenigen, denen es nur um Macht, Einfluss und Egoismus geht, sollten wir an ihrer Sprache und ihrem Handeln erkennen und nicht mehr wählen.
Sich der eigenen Vernunft zu bedienen, Demokratie zu leben, Freiheit zu geben, tolerant zu sein und zugleich Grenzen zu setzen, das ist nicht so einfach. Es ist oft ein anstrengender Prozess, doch der einzige Weg zu einem dauerhaften Frieden. Ja auch wir „Vernünftigen“ müssen einsehen, dass wir nicht alles besser wissen, müssen uns mit unseren Schwächen befassen, müssen angesichts der neuen Herausforderungen flexibel sein und nach neuen Lösungen suchen, die nicht immer angenehm sein können.
Ja, es ist genug und wir dürfen nicht länger schweigend zusehen, wie unser Ringen um Wahrheit und Gerechtigkeit als dumme Schwäche und Versagen dargestellt wird. Versuchen wir unser eigenes Denken, Reden und Handeln frei von Hass und Gier zu machen und in diesem Geist aufzustehen, um gemeinsam das Wunder des Lebens zu schützen und für friedliche Prozesse in Familien und Gemeinschaften zu sorgen.
Thich Nhat Hanh sagte: „Wenn wir weiterhin so leben wie im Augenblick, welche Welt hinterlassen wir eigentlich unseren Kindern? Hinterlassen wir überhaupt eine Welt für sie?“
2. Der ganze Weg
Jeder Mensch befindet sich auf einem Weg. Von Geburt an muss man „gehen“, alles wächst ständig, vergeht auch wieder, wird vom Lebensimpuls getrieben, immer weiter. Selbst wenn man meint steckengeblieben zu sein, geht die Bewegung voran, man wird geschoben und gedrängt, oder begleitet und geführt, dem Ende der jetzt erlebten Existenz entgegen.
Wenn wir uns dessen bewusst werden, dann könnte die Frage auftauchen, was ist das für ein Weg, welche Stationen hat er, wohin soll er führen, gibt es ein Ziel, gibt es etwas zu versäumen oder zu entdecken, gibt es Aufgaben zu erledigen oder Rätsel zu lösen?
Die Bewusstwerdung über den eigenen geistigen Weg beginnt, wenn du über deine Aufgaben und Ziele eine Vorstellung entwickelst. Der Weg wird dann zu einer spirituellen Erfahrung, wenn du merkst, dass du auf diesem Weg Frieden in dir und in deiner Mitwelt schaffst. Es ist die größte Herausforderung im Leben eines Menschen, einen guten Weg zu erkennen, die unausweichlichen Hindernisse zu überwinden und die verlockenden Wege, die in den Abgrund oder in die Irre führen, zu vermeiden.
Die meisten Menschen werden für diesen Prozess eine Hilfe brauchen, sei es durch eine traditionelle Lehre, Religion, Glaube, Philosophie oder LehrerInnen und Freundschaften. Das erspart dir jedoch nicht, dich zu fragen, was du aus den Erfahrungen, besonders den schmerzlichen, über deinen Weg lernen kannst. Diese aufrichtige Untersuchung ist bereits ein spiritueller Weg und unverzichtbar. Besonders hilfreich kann es sein, darüber zu meditieren, welche Wege du bereits in der Kindheit gegangen bist, aber später wieder vergessen hast. Jede überlieferte Lehre, so nützlich sie sein mag, muss durch den Filter deiner eigenen Erlebnisse geprüft und in Übereinstimmung mit dir gebracht werden. Ebenso solltest du herausfinden, welche der vorgeschlagenen Mittel und Methoden dir helfen und was du konkret üben sollst, um deinen Weg zu vollenden.
Nun möchte ich dir aus den Reden des Buddha über den ganzen Weg fünf Bereiche zeigen, die er für einen Weg, der zur inneren Freiheit führen soll, für bedeutsam hält.
1. Mache dir bewusst, dass dein Weg immer von Ursache und Wirkung bestimmt wird. Alles, was du denkst, redest und wie du handelst, bestimmt das, was dir später begegnen wird. Alles, was dir begegnet, ist eine Wirkung vergangener Taten. Wendest du diese „unbestreitbare Wahrheit“ an, so wird sie deinen Weg erhellen und dir helfen, die korrekte Richtung einzuhalten.
2. Mache dir bewusst, dass deine Existenz und alles von dir Wahrgenommene vom Gesetz der Vergänglichkeit bestimmt wird. Alles, was entstanden ist, muss wieder vergehen. Das ist kein Glaube, sondern eine nützliche Einstellung, die dich dazu führen soll, immer weniger an irgendetwas zu haften. Damit wirst du auch der größten Gefahr entgehen, nämlich auf deinem Weg hängenzubleiben und damit den Weg zu verlieren. Den ständigen Wandel zu begreifen führt zum Loslassen, zur Leichtigkeit und zu Freude, sogar zum fernen Ziel der inneren Unabhängigkeit.
3. Mache dir bewusst, dass ein spiritueller Weg, auch wenn er sehr klar beschrieben wird, keine geradlinige Autobahn ist. Irrtum, Versagen und tausend Umwege gehören dazu, denn nur so lernst du zu unterscheiden, was zielführend ist und was nicht. Es gehört dazu, dass wir oft unmotiviert sind, häufig blind und uns daher anstrengen müssen. Es gehört auch dazu, dass wir uns oft nur entspannen müssen, um zu erkennen, dass wir schon ein Teilziel erreicht haben. Der Buddha nennt das den „mittleren Weg“.
4. Es ist hilfreich, eine konkrete Orientierung zu haben, etwas wie eine Landkarte oder einen Kompass. Es ist erstaunlich, wie wenig wir in Kontakt mit der eigenen Weisheit sind, wie viele Menschen verführt werden, nicht heilsamen und Schaden bringenden Wegen zu folgen. Das Einhalten von grundlegenden Lebensregeln, wie Töten, Gewalt, Gier, Unterdrückung, Missbrauch, bewusstes Lügen, Hass und Drogen zu vermeiden, kann den Untergrund deines Weges festigen, so dass du beschwingt darauf weiterschreiten wirst.
3. Gedicht
Ein Schnellzug namens Krise
Ich glaube nicht, dass wir
aus dem Schnellzug namens Krise
noch aussteigen können.
Früher, als wir noch wenige waren,
hätten wir die Reise noch stoppen können
nun haben wir eine Grenze überschritten.
Keiner kann den Zug mehr bremsen,
er ist zu schnell geworden.
Einige sitzen gemütlich in der ersten Klasse,
schön warm und mit Unterhaltung,
viele stehen eng gedrängt,
hungern oder bringen sich gegenseitig um
für einen schönen Sitzplatz.
Aber die Katastrophen mehren sich,
Waggons brechen auseinander,
werden überflutet, brennen, explodieren.
Das hält den Zug nicht auf,
denn ständig entstehen neue
und rasen auf den gleichen Abgrund zu.
Wenige gibt es, die steigen nicht ein,
doch das wird sie und die andern
auch nicht retten.
Es müssten schon ganz viele sein,
nein, noch viel mehr,
die auf die ganze Bequemlichkeit verzichten
und wieder mühsam und friedlich
zu Fuß durch Wälder gehen
und unter Bäumen schlafen.
Diejenigen die in Zukunft überleben,
werden wieder von vorn beginnen müssen.
Die größten Reiche sind vergangen,
auch diese überdehnte Welt wird enden.
Es war nicht anders zu erwarten,
denn noch immer wachen wir nur auf,
wenn der Wahnsinn zu mächtig
und das Leiden zu übergroß wird.
Warum steigen wir nicht früher aus?
Rundbrief 2/2024
ANREGUNGEN ZUR PRAXIS
1. Reflexion: Weises Denken – die Übung der Kontemplation
2. Meditationstext: Lichtpunkte
3. Gedicht: Ein kleines Kind
INFORMATIONEN
4. Kurse, Online-Gruppen, Vorträge, Lesung
1. Reflexion
Weises Denken – die Übung der Kontemplation
Wer in der Stille meditiert und den unruhigen Geist sammeln möchte, wird zu Recht versuchen, das Denken zu beruhigen. Um ein vertieftes Bewusstsein zu erfahren, sollten die Gedanken schwächer werden, sogar ganz aufhören. Dennoch ist es eine verkehrte Ansicht zu meinen, dass Denken schlecht sei – im Gegenteil.
Der Buddha versuchte in der Übung vor seinem Erwachen lange Zeit zu erkennen, welche aufgestiegenen Gedanken unheilsam und schädlich waren, und bemühte sich mit den verschiedensten Mitteln nur diese loszulassen, sodass sie nicht mehr aufsteigen konnten. Die heilsamen, einsichtigen, liebvollen Gedanken je-doch lud er ein und förderte sie. Das ist die erste Art der Kontemplation. Wir können sie „Positive Kontemp-lation“ nennen. Hier waren es besonders die liebevollen, wertschätzenden und fürsorglichen Gedanken für alle Wesen. Später entwickelte er daraus die bekannte Übung der Metta-Meditation, die durch Wiederho-lung solchen Denkens das Herz öffnet und die nicht anhaftende Liebe entstehen lässt. In der Erzählung über diese Übung sagt der Buddha: „Erst als in meinem Geist nur noch gute, hilfreiche Gedanken waren dachte ich, wie wäre es, nun auch diese loszulassen.“
Auf diese Weise führt die Entfaltung des unbegrenzten Wohlwollens nicht nur zu einem harmonischen und beschützten Leben, sondern auch zur vollen Sammlung des Geistes.
Die zweite Art nenne ich hier: „Weise Kontemplation“
Da geht es darum sich mit einem Thema gedanklich so zu beschäftigen, dass das Denken zu tiefen Einsich-ten führt. Bei dieser Übung steht nicht die Sammlung und das Aufhören von Gedanken im Vordergrund. Das Ziel dieser Übung ist befreiende Einsicht. Der Buddha nennt das „yoniso manasikara“, das von Nyanaponika als „das gründliche oder weise Erwägen“ übersetzt wird.
Das ist eine zentrale geistige Übung, die jedem denkenden Menschen zur Verfügung steht. Sie ist als Weg zum geistigen Erwachen unverzichtbar, wie folgendes Zitat zeigt:
„Nichts kenne ich, wodurch die Eigenschaften, die zum Erwachen führen, so schnell entstehen und zur vollen Entfaltung gelangen, wie das weise Nachdenken.“ (A.S. B1/15 )
Diese Übung erfordert den von Kant geforderten Mut, sich seines Verstandes zu bedienen, verbunden mit dem Wissen, dass die höchste Wahrheit jenseits allen Denkens liegt.
Wie geht man nun praktisch vor? Man kann zwei Arten von Kontemplation unterscheiden. Beide verlangen als ersten Schritt einen inneren Raum der Stille, eine gewisse Geistesruhe und Beruhigung, eine Verbindung von Geist, Herz und Atem.
Die erste nenne ich: Kontemplation über ein persönliches Thema
Hier nimmst du in deine Meditation eine dein Leben betreffende Frage, eine Schwierigkeit vielleicht, auch eine Unsicherheit, oder ein Gebiet, für das du dir eine Antwort wünschst. Versuche zunächst deine Frage oder das Gebiet so klar und kurz wie möglich zu benennen. Dann gehe in die Stille und wenn es in deine Welt passt, dann kannst du auch geistige Kräfte und Wesen um Unterstützung und Begleitung bitten. Damit du dich nicht im Persönlichen verstrickst ist es wichtig, nicht in ein Hin und Herdenken oder Grübeln zu kommen. Um das zu vermeiden hilft es sehr, dass du dir gerade am Anfang deines gegenwärtigen Geisteszu-standes bewusst wirst. Wenn z. B. in Bezug auf dein Thema Unruhe oder Angst da ist, oder dein Geist von Verlangen besetzt ist, dann wirst du nur dann tiefer kommen, wenn du folgenden Satz von Buddha verwirk-lichst: „Unruhe ist in mir vorhanden, ich verstehe, wie ich Unruhe in mir überwinden werde, ich verstehe, wie Unruhe in Zukunft nicht mehr entstehen wird.“
Erwarte nicht, dass du schon in der Meditation Antworten bekommst. Wiederhole die Übung und wahr-scheinlich kommen Einsichten zu ganz anderen Zeiten, vielleicht in der Natur, bei einem Gespräch oder im bewussten Träumen.
Die zweite nenne ich: Kontemplation über ein spirituelles Thema
Der Buddha empfiehlt ein dafür geeignetes Thema auszuwählen. In der Rede M.S.2 (Alle Triebe) führt er einige Themen an, über die man nicht nachdenken sollte, weil sie nur zu neuen Spekulationen und Theorien führen. Diese sind z. B. folgende Gedanken: „Gab es mich in der Vergangenheit, wer oder was bin ich, werde ich in der Zukunft sein…bin ich überhaupt oder bin ich nicht.“ Das heißt nicht, dass es auf solche Fragen keine Antworten gäbe, doch können sie durch Denken allein nicht gefunden werden, sondern nur, wenn im Geist das Licht der Einsicht erscheint.
Dafür soll man besonders über folgende Fragen weise nachdenken: „Was ist Leiden, wie erkenne ich es, was ist die Ursache von Leiden und wie kann ich bewirken, dass Leiden zu einem Ende kommt.“ Nicht nur über diese vier edlen Wahrheiten soll man nachdenken, sondern über alles, was das Begehren und die Unwissen-heit überwinden kann.
Beide Übungen kann man in der stillen Meditation üben, aber auch schriftlich oder sogar im Gespräch, im Dialog mit anderen.
Ein gutes Beispiel für die Anwendung des weisen Denkens gibt uns eine Nonne des Buddha namens Kisa Gotami, die die Aufgabe hatte die Öllampen in der Halle der Versammlung zu versorgen. Eines Abends beo-bachtete sie, dass einige Lampen noch hell brannten, andere schwach, einige gar nicht mehr. Sie erkannte: „So wie diese Lampen sind unsere Leben. Einige sind aufgebraucht und können nie mehr brennen. So muss es sein, wenn man Nirvana erreicht. Erst wenn das Öl unseres Begehrens aufgebraucht ist, hören wir auf zu brennen.“ Der Buddha bestätigte ihre Erfahrung und so erlangte sie das Erwachen und wurde eine beliebte Lehrerin.
Dieses „weise Nachdenken“ hat zwei unterschiedliche Qualitäten.
Zum einen ist es ein Denken, das durchaus auf logische Überlegungen und Schlussfolgerungen beruht. In manchen Reden und Diskussionen machte der Buddha andere darauf aufmerksam, dass ihre Behauptungen widersprüchlich waren und der normalen Logik entbehrten.
Zum anderen ist es ein Denken, dass gegen den Strom des herkömmlichen und von Begehren bestimmten Denken gerichtet ist. Es ist ein Denken, dass nicht nach Sicherheit strebt, nicht nach kühler Logik geht, son-dern mehr von Mitgefühl und Freude bestimmt wird, nicht nach Trennung aus ist, sondern nach Erkennen der Einheit und der Wirkung von Denken und Worten. Thich Nhat Hanh nennt es „tiefes Schauen“.
Wie erkennen wir schließlich, ob wir in der Arbeit mit dem Denken auf einem guten Weg sind, ob wir so üben, dass wir beginnen „mit dem Herzen zu sehen“, die Wahrheiten zu schauen und unser Leben danach ausrichten. Der Buddha gibt uns einen Hinweis, indem er sagt:
„Durch dieses Erwägen werden die Helfer auf dem Weg zum Erwachen gefördert, nur dadurch entstehen sie schnell und werden stark.“
Wenn wir unseren Geist auf die liebevolle Einfühlung und Fürsorge ausrichten, wenn wir dann mit Achtsam-keit und Vertrauen kontemplieren, wächst unser Interesse an der Meditation und wir bekommen genug Energie, um die tägliche Übung aufrecht zu erhalten. Wenn wir diese Kraft in uns spüren, erfüllt uns das wie von selbst mit Freude. Dieses von den Sinneserfahrungen unabhängige glückliche Empfinden führt uns selt-samerweise zur geistigen Beruhigung, wir werden still und zufrieden. So wird unser Geist leicht und bereit zur Sammlung. Schließlich bringen wir diese Erfahrung ins Leben zurück und kommen in Harmonie mit al-lem Sein, verweilen im Gleichmut.
Das Auf und Ab, Leid und Niedergang, Gewinn und Verlust, Schmerz und Angst können wir nicht abschaffen, doch unser Geist wird immer freier und das Herz liebevoller werden. Dann können wir über die Frage kon-templieren: Wie können wir auch dieses Glück loslassen, was geschieht dann?
2. Meditationstext
LICHTPUNKTE
Ich bin dankbar für meinem Körper,
für den Atem, für Herz und Geist.
Ich lade die Achtsamkeit ein und die Stille.
Ich stelle mir vor
im ruhigen Raum meines Herzens zu verweilen.
Ich fühle mich verbunden
mit allen hilfreichen Wesen
und lasse das Licht meines Wohlwollens
in mir erstrahlen.
Nun denke ich an einen Menschen
und stelle mir vor
dass auch dieser sein lichtvolles Bewusstsein erweckt.
Nun denke ich an beliebig viele Menschen und lade sie ein
weitere Lichtpunkte zu werden,
die mit ihrer fürsorglichen Liebe
ihre Umgebung erleuchten.
So werden wir immer mehr
und bilden ein Netz aus
kraftvoller Energie,
zum Wohl aller Wesen.
So verwandeln wir uns selbst
und alle Wesen.
So schaffen wir eine Welt der Harmonie,
des Friedens
und der alles lösenden Einsicht.
Mögen alle Wesen glücklich und frei sein.
Anmerkung: Es kann hilfreich sein, sich eine bestimmte Anzahl von Menschen in einer bestimmten Zeit vorzunehmen, die man zu Lichtpunkten erwecken möchte. Am Anfang mag es gut sein an solche zu denken, die man schon als liebevoll und weise empfindet, wenn die Übung Kraft gewinnt ist es ein Ziel, alle Wesen dazu einzuladen und zu verwandeln
3. Gedicht
Anmerkung: Gedichte sind für mich Verdichtungen von Beobachtungen und Erfahrungen in rhythmischer Sprache. Sie sollen keine Anleitungen sein, wie man sie von meinen Meditationstexten kennt. Sie gehen vom Erlebten aus, sind je-doch keine biografischen Notizen, sondern verwenden künstlerische Mittel, um dich zu berühren und so zum Aufwa-chen oder in neue Welten zu führen.
Ein kleines Kind
Ich bleibe gern ein kleines Kind,
ein Kind das spielt,
das kennt, was hinter dieser Welt
verborgen ist
und darin seine Wohnung hat.
Ich weiß, dass die Verwandten alle,
die Eltern, Freunde, außer einer Freundin,
nicht wirklich die sind, die sie scheinen.
Ich weiß, dass alle Menschen die ich kenne,
die großen Lasten tragen müssen,
auf ihren Schultern,
weshalb sie nicht mehr fliegen können.
Nur ich kann jederzeit und wunschlos
in den abendroten Himmel schweben.
Ich weiß, dass alle Bäume sprechende Gesichter haben
und die Regentropfen
Nachrichten aus meiner Welt verkünden.
Nur wenn aus einem Buch
ein anderes Kind, das spielt und weiß,
das ungreifbare Welten kennt,
wenn es in meiner Sprache redet,
ergreift mich eine Sehnsucht.
Dann möchte ich mein Kind entlassen.
Dann möchte ich erwachsen sein
und dennoch kennen,
was hinter dieser Welt verborgen ist
und darin eine neue Wohnung finden.
4. Kurse, Online-Gruppen, Vorträge, Lesung
O Im Anhang findest du meinen Kursplan für den Rest des Jahres 2024.
Das nächste Retreat ist im Waldhaus vom Mo 12. – So 18. 08 mit:
PAUL KÖPPLER und SABRINA RIED. EINSICHTS – MEDITATION. Die Kraft der Achtsamkeit.
Thema: Heilsames Handeln als Weg zum Frieden.
Es sind nur noch wenige Plätze frei, bitte daher schnell anmelden.
Vorträge
Es gibt wieder 5 neue Vorträge von 2024 auf meinem YouTube-Kanal. Wenn man auf Video geht, erschei-nen sie in der Reihenfolge ihrer Aufnahme. Man kann sie auch in den Playlisten finden, die nach Kursen oder Themen geordnet sind.
Bitte beachten: Nach der Suche mit dem Namen „Dr. Paul Köppler“ muss man auf das runde Bild mit mei-nem Porträt klicken, dann öffnet sich die richtige Seite.
NEU: Ihr findet nun im Anhang eine Liste meiner Vorträge von 2024. Es ist jetzt möglich – endlich – jeden Vortrag, manche als Video, manche als Audio, über Swisstransfer zugesendet zu bekommen. Es genügt eine Mail an diese Adresse pamib@t-online.de mit dem Titel und Datum zu senden. Um Spenden für den Versand wird gebeten.
O Lesung Ich freue mich über eine Lesung aus dem Buch „Von Buddha berührt“, über das Leben meiner lieben Freun-din Ursula Lyon, aufgezeichnet von Marianne Merbeck-Khouri. Werner Heidenreich, Sylvia Kolk und Paul werden auch anwesend sein und falls gewünscht auch etwas beitragen.
Montag, 24.06.2024, 18:30 Uhr
Anmeldung nicht erforderlich – Eintritt frei, Spende für den Raum erbeten
BACKYARD LOFT, Richard Wagner Str. 31, 50674 Köln (Nähe Rudolfplatz) .
Text von Avaaz nach der Europa-Wahl
Sehr geehrte AfD, wir sind die 84 Prozent, die euch nicht gewählt haben. Wir sind links der Mitte, rechts der Mitte und genau auf der Mitte. Wir sind Menschen jedes Geschlechts, jedes Al-ters, jeder Herkunft, jeder Religion, jeder Hautfarbe, jeder sexuellen Orientierung, jeder politischen Richtung. Wir sind die, die unser Land zu dem machen, was es ist. Und wir stehen auf gegen euren Rassismus. Wir stehen für ein weltoffenes, soziales, liberales, vielfältiges Deutschland, in dem kein Platz ist für Fremdenfeindlich-keit. Wo ihr Mauern ziehen wollt, bauen wir Brücken. Wo ihr Hass verbreiten wollt, reagieren wir mit Zusammenhalt. Das hier ist unser aller Land und ihr „holt es euch nicht zurück“.
Millionen Menschen waren auf den Straße gegen Rechts. Unzählige haben sich engagiert, im Freundeskreis, in der Fa-milie, an der Wahlurne. Das Resultat bedeutet, dass die AfD zwar stark, aber nicht unschlagbar ist. Dass viele derer, die sie vielleicht wählen wollten, es am Ende doch nicht getan haben. Dass wir mit gemeinsamen Anstrengungen geholfen habe, das Schlimmste zu verhindern. Jetzt müssen wir weiter dran bleiben. Denn nach der Europawahl ist vor den Landtagswahlen und der Bundestagswahl! Und es kommt darauf an, auf allen Ebenen so lange zu kämpfen, bis rechte Ideen und rechte Hetze wieder aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden sind.
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Wenn du weise nachdenkst dann prüfe dich immer wieder, was in deinem Leben Priorität haben sollte, wo-nach du dich ausrichten möchtest und was du noch tun kannst, zu deinem und zum Wohl alles Wesen.
Bleibe energievoll, gib nicht auf und gestalte jeden Tag mit achtsamem Denken, liebevollen Gefühlen und einsichtsvollem Geist.
Mit meinen besten Wünschen und in Verbundenheit grüße ich dich
Paul Köppler